Nashwan Badi eröffnet sein eigenes Massagestudio

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Nashwan Badi hat sein eigene Massagestudio im 19. Bezirk eröffent. Im Interview berichtet er über seine Motivation sich selbständig zu machen und wie es ihm nun als Unternehmer geht. 

Wien Work: Hallo Herr Badi, danke für Ihre Zeit. Bitte stellen Sie sich vor? Was machen Sie?

Ich heiße Nashwan Badi, bin 30 Jahre alt und Jungunternehmer in der Branche Massage. Ich bin seit ca. zwei Jahren als gewerblicher und Heilmasseur selbständig tätig mit einer eigenen Praxis im 19. Bezirk.

Wien Work: Wieso haben Sie sich entschieden sich selbständig zu machen?

Der Gesundheitsbereich hat mich stets interessiert. Der menschliche Körper übt eine große Faszination auf mich aus: die Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist und das Zusammenspiel bzw. die Balance, die immer wieder angestrebt wird. Die Möglichkeiten durch geschicktes und überlegtes Eingreifen den Körper bei der Heilung zu unterstützen bzw. mithelfen, ihn zu dieser Balance zurückzuführen, sind für mich hierbei wesentliche Aspekte.

Nachdem mir bewusst wurde, dass aufgrund meiner Sehschwäche der Arztberuf für mich nicht in Frage kommt, fasste ich mit 18 Jahren den Entschluss, Masseur zu werden. Mit dieser Entscheidung konnte ich mein Interesse für Medizin, sowie mein Anliegen direkt mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen, vereinen. In diesem Berufsbild kommt mir mein deutlich ausgeprägter Tastsinn sehr entgegen, da er mich in die Lage versetzt, auf die individuellen Bedürfnisse meiner Kund*innen einzugehen.

Nach der Ausbildung zum diplomierten Gewerbemasseur habe ich mit Anfang 20 den Medizinischen- und Heilmasseur an der Dr. Vodder Akademie erfolgreich abgeschlossen. Diese Entscheidung war eine der wichtigsten meines Lebens und jeden Tag wurde ich darin bestätigt, dass es die Richtige war. So konnte ich mir bereits ein großes Pensum an theoretischem als auch praktischem Wissen aneignen, sei es auf dem Gebiet der Sportmassage im Judo-Verein, in dem ich auch selbst trainiere, sei es im Rahmen von verschiedenen Praktika im Zuge meiner Ausbildungen.

In Beschäftigungsverhältnissen hat mich stets das Arbeiten unter Zeitdruck gestört - steht dies doch der Entspannung und Heilung entgegen. Da mir die Bedürfnisse und die Zufriedenheit meiner Kund*innen stets am Herzen liegen und ich mir genügend Zeit für sie nehmen will, habe ich mich dazu entschlossen mich selbstständig zu machen.

Wien Work: Wie ist es selbstständig zu sein? Gibt es spezielle Vor- und Nachteile gegenüber einer Anstellung?

Ich bin nun seit ca. 2 Jahren selbständig. Zuerst mit einer Praxis im 14. Bezirk jetzt neu seit einigen Wochen erst im 19. Bezirk.

Der eigene Herr zu sein ist etwas anderes, als ständig jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen. In der Anstellung kann es sein, dass ich mich dauernd rechtfertigen muss. Das ist für mich schwer auszuhalten. Es macht mir großen Druck. Als selbständiger Masseur muss ich mich nur meinen Kund*innen gegenüber rechtfertigen. Es mischt sich niemand ein, so kann ich viel freier und kreativer arbeiten. Als selbständiger Masseur kann ich meine Arbeit selbst gestalten und viel besser auf die Bedürfnisse meiner Kund*innen eingehen. Ich arbeite nur für mich und bekomme meine eigene Leistung vergütet. Es fühlt sich für mich besser an und ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.

Wien Work: Wie blicken Sie in die Zukunft?

Meine Vision ist, dass ich meine Selbständigkeit so weit festige, um davon nachhaltig gut leben zu können. Ich denke daran, eines Tages zu expandieren und Mitarbeiter*innen zu beschäftigen, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Wien Work: Was ist Ihrer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg?

Meiner Erfahrung nach, muss man auch ein guter „Psychologe“ sein. Viele Probleme meiner Kund*innen sind mittlerweile psychosomatisch. Ich muss daher auch gut für sie da und bei ihnen sein. Es erfordert viel Konzentration und man muss sich permanent auf neue Leute einlassen können. Gut massieren zu können ist aus meiner Sicht normal. Das kann jeder. Aber gut da sein, das macht den Unterschied.

Seelische Probleme manifestieren sich im Körper und das kann man mit einer Massage auch lösen. Ich löse Verspannungen im Körper, dann können die Kund*innen auch die Angst vor dem Schmerz ablegen und ihre Schonhaltung aufgeben. Das muss der Körper erst verlernen. Erst danach kann auch eine seelische Entspannung erfolgen.

Wien Work: Haben Sie Tipps für andere Gründer*innen?

Jede*r Gründer*in sollte sich meiner Meinung nach drei Fragen stellen: bin ich zufrieden mit dem was ich habe? Ist, das was ich will, machbar? Was muss ich tun um dorthin zu kommen? Erst danach kann man die ersten Schritte gehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, umso länger man sich mit einer Idee beschäftigt, desto realistischer wird sie und vielleicht auch leichter umsetzbar. Durch das Runterbrechen in einzelne Schritte, werden die Hürden kleiner und das Projekt wird so besser bewältigbar.

Mir hat es sehr geholfen alle relevanten Informationen einzuholen, bevor ich gestartet habe, also z.B. über Buchhaltung, Sozialversicherung, Finanzamt etc. Ein heißer Tipp für alle Leser*innen: in den ersten 3 Jahren sollten man sich 30 – 50% vom Bruttogewinn auf die Seite legen, um keine Überraschung zu erleben, wenn die Sozialversicherungsnachzahlung kommt. Dann hat man Reserven und kommt nicht in Zahlungsschwierigkeiten. Wenn die Nachzahlung nicht so hoch ist, dann bleibt das Geld ja sowieso übrig.

Ich würde auch allen raten, die eigenen Ziele zu verfolgen und nicht aus den Augen zu verlieren. Manchmal ist es notwendig einen Umweg zu gehen, wenn ein Hindernis auftaucht. Aber wenn man das Ziel immer vor Augen hat, dann kann man sich auch nicht verirren.  

Wien Work: Was war Ihre größte Herausforderung? Was war Ihr größter Erfolg?

Erfahrungen sammeln war für mich besonders wichtig. Fehlschläge gehören für mich dazu, aber ich lasse mich davon nicht von meinem Ziel abbringen. Ich habe daraus gelernt und es hat mich weitergebracht.

Das Allerschwierigste ist für mich den Gedanken, meine Vorstellungen umzusetzen. Ich habe lange gebraucht um ein Geschäftslokal zu finden, das meinen Vorstellungen entspricht. Ich sehe da viel Potential und bin sehr stolz darauf, dass ich es geschafft habe, das Lokal zu bekommen.

Wien Work: Wie haben Sie die Unterstützung durch die Wien Work Gründungsberatung erlebt?

Ich war sehr zufrieden mit der Unterstützung durch die Gründungsberatung. Es ist immer wichtig, gute Beratung zu bekommen.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit Ihrem Unternehmen!

Weitere Informationen zu Herrn Badi und seinem Massagestudio finden Sie unter: Home | Nashi

Falls Sie Herrn Badi kontaktieren wollen geht das entweder über Email: massage@nashi.wien oder Sie rufen ihn einfach direkt an und vereinbaren gleich einen Termin: 0676 75 75 440.

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